Teil 2: Hilfe bei der Analyse und grobe Schnitzer ausräumen
Nachdem wir im ersten Teil entdeckt haben, anhand welcher Kriterien wir für unsere Produkte mittels Google Ads Keywords auswählen, galt es nun, Dutzende Aspekte die von den Metaangaben einer Seite bis hin zu Technik, Struktur oder auch den Links von externen Seiten reichen, in Ordnung zu bringen. Wie für die Keyword-Recherche, so musste auch hierfür ein Werkzeug her. Eines, das uns Überblick verschafft, und eines, das uns auf unserer beschwerlichen Optimierungstour mit Rat und Hinweis an die Hand nimmt – quasi eine Art Radar, quer durch den Nachtflug der SEO-Optimierung. Nach einem Ausprobieren hier und da landeten wir schließlich bei Seobility.
Ein knapper Blick auf die Funktionen von Seobility
Seobility kommt zur Analyse einzelner Seiten mit einem SEO-, Keyword- und Ranking-Check daher und bietet eine Möglichkeit zum SEO-Vergleich zweier Seiten sowie ein WDF-IDF-Tool. Mit diesen Funktionen lassen sich also Einzelseiten wie zum Beispiel die Produktseiten unseres Shops auf Keywords hin optimieren. Darüber hinaus können Projekte angelegt werden – Projekte wie unsere Shop-Domain. Seobility analysiert die Seiten des Projektes mittels Crawling, das ist ein Wühlprozess, der je nach Umfang länger oder kürzer dauern kann. Bei uns etwa 20 Minuten. Das Ergebnis umfasst glasklare Auskunft über die Qualität der Onpage-Optimierung, die angezeigten Backlinks und die Platzierungen von Seiten für ausgewählte Keywords und natürlich konkrete Handlungsempfehlungen.

Überblick über die Funktionen von Seobility. Roter Rahmen: Tools zur Optimierung von Einzelseiten. (Screenshot Seobility)
An diesen Punkten setzten wir mit der Suchmaschinenoptimierung an
Wenig Sinn hätte es wohl ergeben, wenn wir uns direkt auf die Details, sprich auf einzelne Keywords gestürzt hätten. Stattdessen lieferte uns Seobility zahlreiche Hinweise, die das Große und Ganze be(s)trafen und die zuvorderst erst einmal bearbeitet werden mussten.
Das erste Crawling unseres Shops lieferte Ergebnisse, die – sagen wir es so – eher mittelmäßig ausfielen: Im Bereich „Technik & Meta“ lagen wir bei einem Optimierungsgrad von 69 %. Bei der „Struktur“ brachten wir es immerhin auf 77 %. Der „Inhalt“ wollte uns mit 69 % auch nicht so recht überzeugen. Wochen später, sind wir in allen Bereichen ins Grüne gesprungen. 91 %, 98 %, 81 % als Zwischenstand – das große und grobe Aufräumen ist vollbracht.

Die Optimierungsgrade unseres Shops in den Bereichen „Technik & Meta“, „Struktur“ und „Inhalt“ (Screenshot Seobility).
Zu jedem der benannten drei Bereiche stehen in Seobility einzelne Seiten zur Verfügung, die den Optimierungsgrad unseres Projektes anzeigen, darunter folgen nach Wichtigkeit sortierte Fehler und Hinweise.
Im Folgenden ein Blick auf den Zwischenstand von Mai 2018 unseres Shops im Bereich „Technik & Meta“. Hier wird ersichtlich, wohin die Reise für uns in etwa ging. Wo es jetzt heißt „Auf 242 Seiten wurden Probleme mit Überschriften und deren Struktur ermittelt“ oder „Es wurden 141 Seiten mit verbesserungswürdigem Seitentitel gefunden“, standen vor unserem Optimierungsprozess noch ganz andere Zahlen …

Fehler im Bereich „Technik & Meta“, die Seobility nach der Analyse unseres Shops aufzeigt. (Screenshot Seobility)
Fehler finden und Maßnahmen ableiten
In der Praxis galt es, sich den jeweiligen Fehlern und Hinweisen zu widmen. Seobility half uns dabei, den Wald vor lauter Bäumen auch zu sehen, während Mouseover-Informationen prägnant Auskunft über die Art des Fehlers und wie wichtig dieser für die Suchmaschinenoptimierung ist, gaben. Klickt man nun auf einen der oben sichtbaren Parameter, erscheint eine Liste mit all jenen Seiten, die von dem Fehler betroffen sind. Zudem wird detailliert dargelegt, um welches Problem es sich jeweils genau handelt.
Im folgenden Beispiel seht ihr alle 13 Seiten unseres Shops, bei denen Fehler in der Verwendung von Strong-Tags festgestellt wurden – also beim Einsatz von fett markierten Textstellen. Manchmal haben wir diese zu lang gewählt (mit mehr als 70 Zeichen), manchmal haben wir dieselben Wortfolgen mehrfach fett markiert („Duplikat“) und einmal verwenden wir gar zu viele Strong-Tags auf einer Seite. Dieserart Übersichten geben uns klare Handlungshinweise darüber, auf welchen Seiten wir welche Maßnahmen vornehmen müssen – es ist wie eine SEO-Route durch den Dschungel, die wir listenartig abarbeiteten.

Liste mit Seiten unseres Shops, die Fehler bei der Verwendung von Strong-Tags aufweisen. (Screenshot Seobility)
Von Strong-Tags, Überschriften und Tippfehlern
Hier nun alle Parameter einzeln zu benennen, die wir bearbeiteten, würde den Rahmen sprengen. In der Kurzfassung bedeutete die Maßnahme für uns bspw. die Richtigstellung von Überschrift-Hierarchien: H1, H2, H3 und manchmal H4 (auf jeder Produktseite). Weiterhin entfernten wir Tippfehler, die uns Seobility anzeigte und die weder Leser mögen noch Google besonders schätzt. Auf dem Programm stand auch die Hinterlegung von Alt-Tags in all jenen Bildern, wo wir es einst schlichtweg vergessen hatten. Problematisch für die Suchmaschine ist zudem, wenn ein Wort zwar im Titel einer Seite auftaucht, dann aber nicht im Text derselben Seite wieder aufgegriffen wird, usw. Abschließend eine unvollständige Liste jener To-dos, die wir in Bezug auf die grobe Suchmaschinenoptimierung abgearbeitet haben:
- Zu lange und zu kurze Seitentitel sowie H1-Überschriften
- Zu lange, zu kurze oder fehlende Meta-Descriptions
- Wortwiederholungen in Seitentiteln
- Strukturprobleme in den Überschriften (H1, H2, H3, H4)
- Zu lange, zu viele, doppelte und leere Strong-Tags
- Fehlende Alt-Attribute bei Bildern
- Keywords aus Seitentitel oder H1-Überschrift tauchen nicht im Text auf
- Tippfehler
- Seiten mit zu vielen oder zu wenigen internen Links
- Seiten mit großem Abstand zur Startseite (die von da aus mit mehr als 4 Klicks erreichbar sind)
Insgesamt drehten mehrere Jungs von uns sicherlich zwei bis vier Runden, bis alle für uns vordergründig relevanten Aspekte in den uns wichtigen Shop-Bereichen bearbeitet waren. Und wenn die Arbeit zwischendurch zu „schweißtreibend“ ausfiel, motivierten uns immer wieder die in Seobility beobachtbaren Prozentsprünge. Es fühlt sich so an wie damals zu Kinderzeiten, als man am Fenstersims der Küche Kresse säte – man prüft täglich das Tool vor Neugierde und lässt alle paar Stunden den Crawler die Domain rundum prüfen, ob der prozentuale Wert steigt und sich nach oben hin korrigiert. Ein echt gutes Gefühl. Und gerade dieser Gamifaction-Ansatz der SEO-Software half uns, täglich am Ball zu bleiben und fiebernd die nächsten Prozentsprünge zu erarbeiten.
Im Fazit war dieser Schritt auch und vor allem eine Art Qualitätssicherstellung. Hier wurden nicht mehr funktionierende Weiterleitungen, 404-Seiten, doppelte Seiten etc. repariert und zusätzlich die Inhalte für User und Suchmaschinen leicht zugänglich und nach Gewichtung aufbereitet.