Arbeitgebern, die auf Conversational Search nicht reagieren, droht, in Zukunft für Talente unsichtbar zu werden.
Ein Teil unserer Agenturarbeiten dreht sich immer wieder um Recruiting und Arbeitgeberattraktivität. Seit dem Roll-out der KI-Antworten ändern sich die SEO-Spielregeln und damit auch der Weg, wie potentielle Kandidaten die passenden Unternehmen finden. Um auf den Titel des Blogbeitrags noch einmal einzugehen: Wird Conversational Search die klassische Keyword-Suche im Personalmarketing ablösen? Unsere Kurzantwort: Nicht vollständig – aber sie wird in vielen Bereichen dominieren. Besonders bei der Jobsuche und im Employer Branding.
Einführung: Was steckt hinter Googles neuem KI-Suchmodus?
In einem Handelsblatt-Artikel vom 21. Mai 2025 wird deutlich: Google hat einen radikalen KI-Modus vorgestellt, der die herkömmliche Sucherfahrung komplett neu definiert. CEO Sundar Pichai beschreibt, Google werde „komplett neu aufgestellt“ – es geht weg von rein listengestützter Suche hin zu einem AI-Assistenten, der proaktiv kontextbezogene Antworten liefert.
Diese Neuerung reagiert klar auf den Trend, dass immer mehr User Chatbots wie ChatGPT parallel zur Suche verwenden. Google zielt darauf ab, sich in diesem Umfeld als integrativer KI-Suchassistent zu positionieren.
Zusätzlich liefert der Search Central-Blog von Google (Mai 2025) konkrete Empfehlungen, wie Webseiten in der neuen Suchrealität bestehen können:
- Fokus auf qualitativ hochwertige Inhalte: Inhalte müssen nützlich, aktuell und vertrauenswürdig sein. Besonders Inhalte mit klarem Mehrwert für Nutzer werden bevorzugt indexiert und angezeigt.
- Strukturierte Daten nutzen: Informationen wie Jobtitel, Gehalt oder Standort sollten per Schema.org-Markup ausgezeichnet sein. Das verbessert die semantische Erfassbarkeit für KI-Systeme.
- Technische Indexierungssteuerung: Durch robots.txt, Meta-Tags und gezielte URL-Architektur soll sichergestellt werden, dass Inhalte von Crawlern effizient erfasst und richtig eingeordnet werden.
Diese Erkenntnisse sind essenziell für Personalmarketer, die ihre Reichweite über KI-gesteuerte Sucherlebnisse maximieren möchten.
Was bedeutet das für Stellenanzeigen und Karriereinhalte?
1. Suchintention (Search Intent) statt bloßer Keyword-Optimierung
Was bedeutet die Neuausrichtung auf Conversational Search für meine Stellenanzeigen? Standardisierte, generische oder kopierte Anzeigen führen zu Homogenität, geringerer Informationsqualität und schwächerem Bewerberinteresse. Aktuelle KI- und Embedding-basierte Modelle sind in der Lage diese zu detektieren. Nur eigenständige, authentische Inhalte können heute noch eine differenzierende Wirkung erzielen – sowohl für Menschen als auch für Maschinen. Wie soll auch eine genuine Arbeitgeberkultur transportiert werden, wie kann KI zwischen den Angeboten unterscheiden? Kurzum, es ist tödlich, aus anderen Anzeigen abzuschreiben - im SEO ein altbekanntes Thema. Achte also darauf, dass wichtige Fragen direkt und individuell wie möglich beantwortet werden – z. B. zu Arbeitszeitmodellen, Gehalt oder Entwicklungsmöglichkeiten. Verwende klare Abschnitte. Viele Plattformen bieten heute bereits Felder für strukturierte Informationen. Nutze diese konsequent aus, um deine Reichweite über KI-gestützte Suchsysteme zu maximieren und hole im Zweifelsfall Rat bei Experten extern ein, also SEO-Agenturen wie uns, die sich bereits auf die Optimierung für KI-Suchsystem spezalisiert haben.
Fragen, die beantwortet werden müssen:
- Was bietet der Job wirklich?
- Warum sollte ich mich bei diesem Arbeitgeber bewerben?
- Wie hoch ist das Gehalt? Wie ist die Unternehmenskultur?
- Gibt es Homeoffice oder flexible Arbeitsmodelle?
- Welche Entwicklungsmöglichkeiten habe ich?
Praxis-Tipp: Wenn du eine Stellenanzeige schalten möchten, solltest du sicherstellen, dass deine Inhalte nicht nur keywordoptimiert, sondern auch konversationsfähig sind. Eine Anzeige – z.B. auf StepStone – sollte nicht allein die richtigen Keywords enthalten, sondern auch Fragen beantworten wie beispielsweise: „Welche Flexibilität bietet der Arbeitgeber?“
2. Content muss KI-lesbar und dialogfähig sein
Dazu gehören:
- Listen & Bulletpoints
- Klar benannte Abschnitte (z. B. "Was wir bieten")
- Einfache Sprache für natürliche Sprachmodelle (LLMs)
3. Strukturierte Daten sind Pflicht
Nutze Schema.org-Markup (z. B. JobTitle, Description, Salary, Location), um:
- deine Inhalte in AI Overviews und dem Job-Snippet sichtbar zu machen
- eine optimale Indexierung sicherzustellen
- auf Google und Plattformen wie LinkedIn, Indeed besser zu performen
Sucht jemand nach einem Job als Pflegekraft in Rostock, wird im Stellenangebote-Snippet von Google als dritter Treffer unser Kunde MeckCura platziert. Das gelingt uns nur, weil die Stellenanzeigen auf der Website auch die entsprechenden Schema-Markup hinterlegt haben. Wenn ich bedenke, wie viele ausgeschriebene Stellen es für Rostock gibt, ist diese Platzierung ein großer SEO-Erfolg.
4. Vom Text zur Experience
Ein guter Text reicht nicht mehr, es braucht erlebbare Inhalte:
- Tone of Voice passend zur Zielgruppe
- Authentische Einblicke in den Arbeitsalltag
- Bilder, Videos & Zitate echter Mitarbeiter
- Beispiele statt Floskeln
5. Multiplattform-Fähigkeit mitdenken
Bewerber nutzen viele Kanäle, darunter etwa die Google-Suche, Chatbots auf deiner Karriereseite und Jobbörsen & Social Media. Selbst über Ebay Kleinanzeigen konnten wir schon erfolgreich Bewerbungen für unsere Kunden einsammeln.
Tipp: Inhalte modular planen:
- Textblock für Google
- Antwortlogik für Chatbots bedenken
- Teaser für Social Media
- Langform für die Karriereseite
- Spezifische Module für das Stellenanzeigen schalten, z. B. bei StepStone
Die keywordbasierte Suche mit ihren wörtlichen Begriffen wird erweitert um die konversationale Suche für Kontext und Absicht.
FAQ: Häufige Fragen zur Conversational Search im Recruiting
Was ist der Unterschied zwischen Keyword- und Conversational Search?
Keyword-Search basiert auf einzelnen Suchbegriffen, die der Algorithmus kombiniert, um relevante Inhalte zu finden. Das funktioniert technisch weiterhin gut, ist jedoch nicht optimal für komplexere Suchintentionen. Conversational Search hingegen verarbeitet Anfragen in natürlicher Sprache und erkennt deren semantischen Kontext. Dadurch liefern KI-Systeme wie Google AI Mode oder ChatGPT passgenaue, oft direkt verwendbare Antworten.
Warum ist Conversational Search für das Personalmarketing relevant?
Bewerber suchen heute nicht mehr nur nach Jobtiteln, sondern nach Antworten auf konkrete Lebensrealitäten: „Welche Jobs lassen sich mit Familie vereinbaren?“ oder „Welche Unternehmen bieten ein hybrides Arbeitsmodell?“. Wer diese Fragen bereits in der Stellenanzeige oder Karriereseite aufgreift, zeigt Relevanz, Empathie und Nutzerorientierung – zentrale Faktoren für modernes Employer Branding.
Wie mache ich meine Inhalte konversationsfähig?
Konversationsfähiger Content zeichnet sich durch Klarheit, Struktur und Substanz aus. Verwende übersichtliche Fragen-Antwort-Formate (z. B. in FAQ-Abschnitten), vermeide generische Phrasen und liefer echte Informationen: Zahlen, Prozesse, Erfahrungsberichte. Je konkreter und hilfreicher die Inhalte, desto höher ist die Chance, in AI Overviews und Chatbots prominent platziert zu werden.
Was bringt mir der Einsatz strukturierter Daten konkret? Strukturierte Daten nach Schema.org ermöglichen es Google und anderen KI-Systemen, Inhalte maschinenlesbar zu interpretieren. Für Jobangebote bedeutet das: Titel, Standort, Gehaltsspanne oder Bewerbungsfrist können gezielt extrahiert und in Features wie dem AI Overview angezeigt werden. Das verbessert Sichtbarkeit und Klickraten, auch ohne dass Nutzer explizit Ihre Seite aufrufen.
Wie nutze ich Conversational Search gezielt für mein Employer Branding?
Erzählen Sie Geschichten – nicht nur über Produkte, sondern über Menschen, Werte und Visionen. Bieten Sie Einblicke in die Arbeitswelt, z. B. durch Mitarbeiterinterviews, Day-in-the-Life-Videos oder Blogartikel zu Kulturthemen. Conversational Search bevorzugt Inhalte mit Tiefgang und Authentizität. Je glaubwürdiger und relevanter der Content, desto größer die Wirkung auf potenzielle Bewerber.
Es lohnt sich, die Inhalte speziell für die Bedürfnisse von KI-Antwortsystemen zu erweitern. Und letztlich sind die Maßnahmen dazu gar nicht so unähnlich wie das, was wir ohnehin schon immer im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung getan haben. Wir jedenfalls profitieren von diesem Ansatz und können bei uns eine wachsende Sichtbarkeit in den KI-Tools verzeichnen.
Googles neuer AI-Modus zeigt: Die Suchmaschine wird zum Assistenten, der Fragen beantwortet statt Trefferlisten zeigt. Unternehmen, die jetzt auf Conversational Search setzen, sichern sich Sichtbarkeit und Relevanz in einer Zeit, in der klassische Keyword-Strategien allein nicht mehr reichen. Die neue Formel für Recruiting-Content:
- Von Keyword-Listen ➞ zu semantischer Klarheit
- Von Floskeln ➞ zu echten Antworten
- Von starren Seiten ➞ zu dialogfähigen Informationsarchitekturen
Wer jetzt handelt, sichert auch in Zukunft Sichtbarkeit für seine Stellenausschreibungen. Wer Hilfe benötigt, seine Website ready for AI Seach zu machen, kann uns gern kontaktieren.