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Wie Canonical Tags deine SEO-Strategie verbessern: Tipps und Fehler

30. August 2024
30. August 2024

Wenn du dich mit SEO beschäftigst, ist dir sicher schon aufgefallen, dass es dabei nicht nur um Keywords und Backlinks geht. Es gibt viele technische Aspekte, die wichtig sind und wo nicht immer Klarheit bei allen Agenturen, Entwicklern oder SEOs herrscht – und einer dieser Aspekte ist das Thema kanonische URLs und Canonical Tags

Wann ist das für dich ein Thema? Du betreibst  eine Website mit vielen Unterseiten, die ziemlich ähnlich sind oder sogar denselben Inhalt haben. Bei Online-Shops ist das oft der Fall. Durch die inhaltliche Nähe kann es passieren, dass Google nach dem Crawling nicht direkt weiß, welche Seite sie indexieren soll. Das Ergebnis? Google bestimmt unter Umständen die falsche Seite für die Indexierung. Dein Ranking könnte darunter leiden. Hier kommen Canonical Tags ins Spiel.

In diesem Beitrag zeige ich dir, was Canonical URLs und Canonical Tags sind, warum sie wichtig sind, und wie du sie für deine Website richtig einsetzt. Am Ende wirst du verstehen, wie du Duplicate Content vermeidest und damit deine SEO-Strategie auf eine technische saubere Grundlage bringst.

Was sind Canonical URLs?

Eine Canonical URL ist die bevorzugte Version einer Seite, die du den Suchmaschinen mitteilen möchtest, wenn es mehrere Versionen derselben oder ähnlicher Inhalte gibt.

Stell dir vor, du betreibst einen Online-Shop und hast eine Produktseite, die über verschiedene URLs erreichbar ist – zum Beispiel:

  • www.dein-xyz-shop.de/produkt1
  • www.dein-xyz-shop.de/produkt1?farbe=rot
  • www.dein-xyz-shop.de/kategorie/produkt1

Obwohl es sich für den Nutzer im Grunde um dieselbe Seite handelt, sieht Google das anders: Für die Suchmaschine sind das drei unterschiedliche Seiten mit möglicherweise demselben Inhalt. Das führt dazu, dass Google nicht genau weiß, welche dieser Seiten in den Suchergebnissen angezeigt werden soll. Die Relevanz wird auf mehrere Seiten verteilt wird, anstatt sich auf eine einzige zu konzentrieren. Und das solltest du aus SEO-Sicht vermeiden. Und dafür ist die Canonical URL gedacht.

Indem du eine dieser URLs als canonical markierst, sagst du Google, welche Version die Original- oder Hauptseite ist, die indexiert werden soll. Die anderen URLs werden dann als Kopien behandelt, was Google hilft, die richtige Seite in den Suchergebnissen anzuzeigen und die doppelten Seiten nicht als nachteiligen Duplicate Content zu werten. Das hilft deiner SEO-Performance.

Angenommen, du entscheidest, dass www.dein-xyz-shop.de/produkt1 die Hauptversion deiner Seite ist. Dann fügst du auf den anderen Versionen der Seite (also den URLs mit „?farbe=rot“ und „/kategorie/“) einen Canonical Tag hinzu, der auf www.dein-xyz-shop.de/produkt1 verweist. Damit ist für Google klar, welche Seite du als Hauptseite siehst, und die Suchmaschine wird sich darauf konzentrieren, diese zu indexieren.

Canonical URL Tag

Was sind Canonical Tags?

Der Canonical Tag ist im Grunde genommen das Werkzeug, mit dem du Google und anderen Suchmaschinen mitteilst, welche URL die bevorzugte oder „kanonische“ Version einer Seite ist.

Ein Canonical Tag ist ein Stück HTML-Code, das du in den <head>-Bereich deiner Webseite einfügst. Er sieht ungefähr so aus:

<link rel="canonical" href="https://www.dein-xyz.shop.de/produkt1" />

Dieser Tag sagt den Suchmaschinen: „Hey, egal unter welcher URL diese Seite erreichbar ist, die hier angegebene URL ist die, die ihr indexieren sollt.“ Damit kannst du sicherstellen, dass Google nicht mehrere Versionen derselben Seite in den Suchergebnissen anzeigt, sondern sich auf die von dir bevorzugte Version konzentriert.

Platzierung im HTML-Code

Wenn du zum Beispiel eine Seite hast, die unter mehreren URLs erreichbar ist, fügst du den Canonical Tag in den `<head>` der Seite ein, die du als Hauptseite definieren möchtest. Hier ein einfaches Beispiel:

<!DOCTYPE html>
<html lang="de">
<head>
    <meta charset="UTF-8">
    <meta name="viewport" content="width=device-width, initial-scale=1.0">
    <link rel="canonical" href="https://www.dein-xyz-shop.de/produkt1" />
    <title>Produkt 1 - Dein Shop</title>
</head>
<body>
    <!-- Inhalt der Seite -->
</body>
</html>

Google selbst schreibt in seiner Dokumentation: Das rel="canonical"-link element wird nur akzeptiert, wenn es im <head>-Abschnitt des HTML-Codes erscheint. Prüfe am besten in deiner Website, ob aktuell ein canonical-Tag gesetzt ist und sich dieser im Head-Bereich befindet.

Stell dir vor, du hast eine Produktseite für einen roten Stuhl, der in verschiedenen Kategorien auf deiner Website angezeigt wird. Vielleicht gibt es die Seite unter folgenden URLs:

  • www.dein-xyz-shop.de/stuehle/rot
  • www.dein-xyz-shop.de/moebel/stuehle/rot
  • www.dein-xyz-shop.de/produkte/rot-stuhl

Obwohl es sich für den Nutzer im Wesentlichen um dieselbe Seite handelt, kann Google diese als drei verschiedene Seiten betrachten. Um sicherzustellen, dass Google nur eine dieser Seiten als die Hauptseite ansieht, fügst du auf allen Versionen den gleichen Canonical Tag ein, der auf deine bevorzugte URL verweist, z.B.:

<link rel="canonical" href="https://www.dein-xyz-shop.de/stuehle/rot" />

Du nimmst die vollständige absolute URL, also auch mit https! Jetzt weiß Google, dass https://www.dein-xyz-shop.de/stuehle/blau die Hauptversion ist, und wird diese in den Suchergebnissen bevorzugt anzeigen.

In der Regel wird dir dein CMS diese Arbeit abnehmen. Prüfe am besten, ob dein System von sich aus schon Canonicals setzt oder du es noch unter den Einstellungen aktivieren oder ggf. ein Plugin speziell dafür installieren musst.

Wann und warum solltest du Canonical Tags verwenden?

Es gibt einige typische Anwendungsfälle für Canonical Tags, die dir klarmachen, warum sie wichtig sind.

1. Parameter in URLs

Wenn du eine E-Commerce-Website (Online-Shop) betreibst, hast du vermutlich URLs, die verschiedene Parameter enthalten, wie z.B. Filteroptionen, Sortierungen oder andere Funktionen, die die URL verändern. Zum Beispiel:

  • www.dein-xzy-shop.de/produkt1?farbe=rot
  • www.dein-xyz-shop.de/produkt1?farbe=rot&size=m

Obwohl der Inhalt der Seite weitgehend gleich bleibt, sieht Google jede dieser URLs als separate Seiten an. Mit einem Canonical Tag kannst du Google mitteilen, dass diese verschiedenen URLs auf denselben Hauptinhalt verweisen, und es so vermeiden, dass jede URL einzeln indexiert wird.

2. Mehrere Versionen einer Seite

  Es kommt vor, dass eine Webseite über verschiedene URLs erreichbar ist, z.B.:

  • http://www.dein-xyz-shop.de/produkt1 
  • https://www.dein-xyz-shop.de/produkt1
  • http://dein-xyz-shop.de/produkt1
  • https://dein-xyz-shop.de/produkt1

Normalerweise löst du diese Problematik über die Einrichtung von Weiterleitungen von http auf https und auf deine Wunschversion (mit oder ohne www). Nur für den Fall, dass die anderen Seiten wirklich existieren sollen, werden Canonical Tags wichtig, um auf die bevorzugte Version zu verweisen.

3. Content-Syndication

Wenn du Inhalte auf mehreren Websites veröffentlichst, zum Beispiel, wenn ein Blogbeitrag auf einer Partnerseite oder in einem News-Portal geteilt wird, kann es sein, dass dieser Inhalt unter verschiedenen URLs erreichbar ist. In diesem Fall kannst du auf der kopierten Version einen Canonical Tag setzen, der auf das Original verweist. So stellst du sicher, dass Google deine Originalseite als die primäre Quelle ansieht und entsprechend rankt.

Das ist tatsächlich auch bei uns ein Thema. Hier im Agenturblog möchte ich jetzt und in der kommenden Zeit zahlreiche Artikel rund um Technical SEO, PageSpeed-Optimierung und Code-Refaktoring (JS/CSS) veröffentlichen. Diese Themen sind ebenso interessant für unser Portal TutKit.com. Sobald diese auch auf TutKit.com veröffentlicht werden, entscheide ich mich, die Artikel hier im Agenturblog mit Canoncal Tags auf die TutKit-URLs zu referenzieren, weil ich dort das Ranking stärken möchte, während sie hier vor allem auf unsere Positionierung als Tech-Agentur ihre Wirkung entfalten sollen.

Bei uns ist es so im Headless CMS Strapi eingerichtet, dass die Website automatisch die selbstreferenzierende Canonical URL nimmt, es sei denn, das Feld ist ausgefüllt im Backend. 

Content Syndication

Genauso verfährt auch das CMS WordPress, wenn du das Yoast SEO Plugin installiert hast. Es werden immer selbstreferenzierende URLs gesetzt. Du hast aber die Möglichkeit, im Backend bei der Bearbeitung unten im angezeigten Yoast SEO Bedienfeld unter Advanced andere Canonical Links anzugeben.

Fazit: Vorteile der Verwendung von Canonical Tags

Canonical Tags sind ein einfaches und effektives Werkzeug, um deine SEO-Strategie zu stärken. Sie helfen dir, Duplicate Content zu vermeiden, die Suchmaschinen klar zu machen, welche Seiten indexiert werden sollen, und sicherzustellen, dass deine Website ihr volles Potenzial ausschöpft. Nutze sie in den oben genannten Szenarien, um deine Seite in den Suchergebnissen ganz nach vorne zu bringen!

Best Practices für die Implementierung von Canonical Tags

Jetzt, da du die Grundlagen von Canonical Tags verstanden hast und weißt, wann sie sinnvoll eingesetzt werden, möchte ich dir einige Best Practices mitgegeben, die du beachten solltest, um sicherzustellen, dass du Canonical Tags korrekt und effektiv einsetzt.

1. Selbstreferenzierende Canonical Tags

Ein wichtiger Grundsatz heißt: Jede Seite sollte einen selbstreferenzierenden Canonical Tag haben. Das bedeutet, dass jede Seite auf sich selbst als die bevorzugte Version verweist. Dies hilft Suchmaschinen, klar zu verstehen, dass diese Seite die Hauptversion ist, selbst wenn sie keine anderen ähnlichen Versionen findet. 

Beispiel:

<link rel="canonical" href="https://www.deinshop.de/produkt1" />

Auch wenn es keine Duplikate gibt, ist es eine gute Praxis, diesen selbstreferenzierenden Canonical Tag auf allen Seiten deiner Website zu setzen. So vermeidest du Verwirrung und stellst sicher, dass Google immer die richtige URL indexiert. Normalweise passiert das automatisch durch dein CMS, das du nutzt. Ggf. musst du aber auch erst noch ein Plugin oder Modul dafür installieren, wenn das CMS es nicht von den Standardeinstellungen mitbringt.

2. Keine Verwendung für paginierte Inhalte

Mehr oder weniger ein Fehler ist die Verwendung von Canonical Tags auf paginierte Inhalte. Das sind Seiten, die in mehrere Teile aufgeteilt sind, z.B. bei Blog-Archiven oder Produktlisten. Manche setzen einen Canonical Tag auf jede Seite, der auf die erste Seite der Serie verweist. Das ist problematisch, weil Google dann alle anderen Seiten ignoriert, was zu Problemen bei der Indexierung führen kann.

Stattdessen kannst du für paginierte Inhalte das rel="next" und rel="prev" Attribut verwenden, um Google zu zeigen, dass diese Seiten eine Serie bilden.

Zalando verwendet für die paginierten Produktseiten trotzdem selbst referenzierende Paginationen … und ist trotzdem sehr erfolgreich. Alles scheint es kein harter Faktor zu sein, der bei Nichtbeachtung deine Rankings abstürzen lässt.

Pagination mit Canonical Tag

Im Index sind selbst Seiten, die weiter hinten liegen … hier von der 50. Seite der Kategorie:

Paginierte Seiten im Index

Der Online-Shop About you hingegen bietet gar keine Paginationen bei den Kategorien und umgeht so das Problem. Wir haben uns bei unserem Eigenprojekt TutKit.com oder unserem Kundenprojekt Fischkaufhaus.de ebenso gegen Paginationen für Kategorienseiten entschieden und listen alle Inhalte einer Kategorie direkt auf einer Seite.

3. Canonical Tags und hreflang

Wenn du eine Website hast, die in mehreren Sprachen oder für verschiedene Regionen verfügbar ist, kennst du vielleicht das hreflang-Attribut. Es wird verwendet, um Google zu zeigen, welche Sprach- oder Länderversion deiner Seite angezeigt werden soll. Hier habe ich einen umfassenden Leitfaden zum hreflang-Attribut für dich.

Was viele nicht wissen: Canonical Tags und hreflang-Attribute können (und sollten) zusammen verwendet werden. Jede Sprachversion deiner Seite sollte einen Canonical Tag haben, der auf die entsprechende Sprach- oder Länderversion verweist, nicht auf eine andere Sprachversion. Auf diese Weise vermeidest du Verwirrung und stellst sicher, dass die richtige Seite in der richtigen Region angezeigt wird. Wobei es trotz korrekt implementierter hreflang-Attribute und Canonical Tags dazu kommen kann, dass Google eine andere Seite als die kanonische URL auswählt. Über diesen unerwünschten Effekt folgt in Kürze ein weiterer Blogbeitrag.

4. Einheitliche Verwendung in der gesamten Domain

Stelle sicher, dass du Canonical Tags auf allen relevanten Seiten deiner Website konsistent verwendest. Google bevorzugt eindeutige Signale, die wenig Spielraum für Verwirrung oder Interpretation hinterlassen. Wenn einige Seiten Canonical Tags haben und andere nicht, kann das die Suchmaschinen verwirren und möglicherweise deine Rankings negativ beeinflussen.

5. Vorsicht bei Weiterleitungen

Wenn du Canonical Tags zusammen mit 301- oder 302-Weiterleitungen verwendest, dürfen sie nicht widersprüchlich sein. Wenn eine Seite auf eine andere weiterleitet, sollte der Canonical Tag ebenfalls auf die endgültige Zielseite zeigen, nicht auf eine andere URL. Das sorgt dafür, dass Google genau weiß, wohin der Traffic geleitet werden soll.

Fehler bei der Implementierung des Canonical Tags

Es gibt ein paar Stolpersteine, die passieren können, aber besser vermieden werden, damit deine Website optimal für Suchmaschinen funktioniert.

Der gängige Fehler ist die falsche Implementierung des Canonical Tags. Das passiert oft, wenn die URL im Canonical Tag nicht richtig angegeben wird, z.B. durch Tippfehler, fehlende Protokolle (http vs. https), oder wenn die URL auf eine falsche Seite zeigt.

Beispiel eines fehlerhaften Canonical Tags:

<link rel="canonical" href="https://www.deinshop.de/Produkt1" /> <!-- Achtung auf Groß- und Kleinschreibung -->

Du kannst Fehler bei der Implementierung vermeiden, indem die URL im Canonical Tag exakt der bevorzugten URL entspricht, einschließlich Groß- und Kleinschreibung, und achte auf korrekte Protokolle und Domains.

Teste den Canonical Tag regelmäßig mit Tools wie der Google Search Console oder einem SEO-Crawler, um sicherzustellen, dass er korrekt implementiert ist. Beispielsweise prüft Seobility nach Canonical Link Fehler. Der Screenshot zeigt aktuell keine Fehler. Oben rechts siehst du, dass am 26.07.2024 nach technischen Veränderungen 54 Probleme vorhanden waren. Daher ist das Einsetzen regelmäßiger Crawlings durch SEO-Tools immer auch ein Monitoring für dich, die eine hohe Seitenhygiene sicherstellt und bei Problemen sofort Bescheid gibt. Fehler werden bei großen Projekten früher oder später immer kommen. Stelle also sicher, dass du sie bemerkst.

Canonical Link Fehler

Ein weiterer Fehler kommt vor, wenn mehrere Canonical Tags auf einer Seite verwendet werden. Das kann passieren, wenn du verschiedene Plugins oder CMS-Systeme verwendest, die automatisch Canonical Tags setzen, ohne zu berücksichtigen, dass bereits ein Tag vorhanden ist. Willkommen im Wonderland der Klicki-Bunti-WordPress-Themes, die alles können und alles an potentiellen Funktionen und Anwendungen mitbringen und so vollgestopft sind mit Plugins … da passiert so etwas auch mal.

Beispiel:

<link rel="canonical" href="https://www.dein-xyz-shop.de/produkt1" />
<link rel="canonical" href="https://www.dein-xyz-shop.de/produkt1?farbe=rot" />

Google kann verwirrt werden, wenn es mehrere Canonical Tags auf derselben Seite findet, und könnte den falschen Tag verwenden oder beide ignorieren.

Überprüfe den Quellcode deiner Seiten, um sicherzustellen, dass nur ein Canonical Tag vorhanden ist. Und nutze, wie oben erwähnt, auch SEO-Tools, bei denen auch die korrekte Implentierung der Canonical Tags geprüft werden. Wenn du schon WordPress-Themes verwendest, beschränke dich auf die Anbieter, die bereits lange dabei sind und sehr populär sind. Diese haben aus dem tausendfachen Userfeedback die eingesetzten Plugins und CMS-Funktionen aufeinander abgestimmt, damit sie nicht in Konflikt miteinander geraten.

Manchmal wird der Canonical Tag einfach vergessen. Das kann vor allem dann problematisch sein, wenn deine Seite mehrere URLs hat, die denselben Inhalt anzeigen. Ohne einen Canonical Tag könnte Google alle diese URLs als eigenständige Seiten behandeln, was zu Duplicate Content und potenziellen Ranking-Problemen führen kann. Stelle sicher, dass du einen selbstreferenzierenden Canonical Tag auf allen wichtigen Seiten deiner Website einfügst, selbst wenn du keine Duplikate erwartest. Verwende SEO-Tools, um regelmäßig zu überprüfen, ob Canonical Tags auf all deinen Seiten vorhanden sind.

Ein häufiger Irrtum ist, Canonical Tags auf noindex-Seiten zu setzen. Wenn du eine Seite nicht von Google indexieren lassen möchtest, sollte sie keinen Canonical Tag haben, der auf eine indexierbare Seite verweist. Ggf. kommt es automatisch durch dein System. Vermutlich kennst du deine typischen Seiten, die mit dem noindex-Attribut versehen sind. Eine Empfehlung ist, die Datenschutz-Seite und auch Seiten mit AGB/Widerruf auf noindex laufen zu lassen, damit diese Seiten nicht bei Google auftauchen, falls ein Pseudoverbraucherschutzverein nach abmahnbaren Rechtstexten recherchiert. Dort kannst du dann leicht prüfen, ob dein CMS oder dein Framework diese auch mit Canonical Tags versieht oder nicht.

Abschließend noch der Hinweis: Ein Canonical Tag sollte nur verwendet werden, wenn der Inhalt der Seiten wirklich identisch oder nahezu identisch ist. Wenn du einen Canonical Tag auf Seiten mit unterschiedlichen Inhalten setzt, riskierst du, dass wertvoller Content nicht indexiert wird, weil Google denkt, es handle sich um ein Duplikat.

Richtige Implementierung Canonical Tags prüfen

Nachdem du Canonical Tags auf deiner Website implementiert hast, überprüfst, ob sie korrekt funktionieren. Dazu gibt es einige Methoden und Tools, wie du vorgehen kannst.

1. Quellcode manuell überprüfen

Der einfachste Weg, um zu überprüfen, ob ein Canonical Tag korrekt gesetzt ist, ist, den Quellcode deiner Seite manuell zu inspizieren. Das kannst du direkt in deinem Browser tun. Klicke mit der rechten Maustaste auf die Seite, die du prüfen willst und wähle „Seitenquelltext anzeigen“ oder „Untersuchen“ (je nach Browser). Siehe auch den Screenshot oben von der Quellcodeansicht von Zalando.

Im <head>-Bereich der Seite findest du den Canonical Tag. Es sollte in etwa so aussehen:

  <link rel="canonical" href="https://www.dein-xyz-shop.de/produkt1" />

Hier kannst du überprüfen, ob der Tag vorhanden ist und ob die URL korrekt ist. Findest du den Canonical-Tag im <body>-Bereich der Seite, ist es ein Fehler. Google wird diesen dann nicht berücksichtigen.

2. Google Search Console verwenden

Über die URL-Prüfung in der Google Search Console kannst du eine URL eingeben und prüfen, ob die URL indexiert ist und der Canonical Tag korrekt gesetzt ist.

URL Prüfung in Search Console

Die URL-Prüfung über die Search Console ist besonders nützlich, da es dir zeigt, welche URL Google tatsächlich als kanonisch betrachtet.

SEO-Tools nutzen

Es gibt verschiedene SEO-Tools, die auch die richtige Implementierung der Canonical Tags  überprüfen. Oben hast du ja bereits einen Screenshot von der Prüfung vom SEO-Tool Seobility gesehen. Ein weiteres Tool, welches wir im Einsatz haben, ist der SEO-Crawler von Audisto. Hier wird deutlich, in wie vielen URLs canonical Links gefunden wurden, wie viele auf sich selbst referenzieren und wie viele andere URLs referenzieren. 

Audisto Hint Canonical Link

Auch andere SEO-Tools sind in der Lage, die Canonical URLs und Tags zu prüfen. Es gibt auch Browser Extensions, die dir direkt direkt im Browser anzeigen, ob und wie ein Canonical Tag gesetzt ist. So etwa SEO Meta in 1 Click oder die Web Developer Toolbar.

Was passiert, wenn du keine Canonical Tags setzt?

Auf einer kleinen Website, wo es nur wenige Inhalte gibt und keine Kategorien, die die Seiten auf verschiedene Weise ordnen könnten, kannst du durchaus auch auf Canonical Tags verzichten. Sobald Kategorisierungen, Parameter oder andere Elemente hinzukommen, wodurch Seitenduplikate entstehen könnten, sind Canonical Tags sinnvoll. Auch wenn du Contents etwa von hier auch woanders verwertest, werden zur Content-Syndication Canonical Tags die Mittel der Wahl sein, um die primäre Quelle für Google zu bestimmen.

Wenn du keine Canonical Tags auf deiner Website setzt, obwohl das Entstehen von Duplicate Content nicht ausgeschlossen ist, kann es zusammenfassend mehrere negative Auswirkungen auf deine SEO haben:

  1. Ohne Canonical Tags weiß Google möglicherweise nicht, welche Version einer Seite die bevorzugte ist, wenn dieselben Inhalte unter mehreren URLs verfügbar sind. Das kann dazu führen, dass Google diese Seiten als Duplicate Content betrachtet, was die Rankings der betroffenen Seiten negativ beeinflussen kann.
  2. Wenn mehrere URLs denselben Inhalt haben, verteilt sich die Linkkraft, die durch eingehende Links auf diese Seiten kommt, auf alle Versionen. Das bedeutet, dass keine einzelne Seite genügend Linkkraft erhält, um gut zu ranken. Mit Canonical Tags konzentrierst du die Linkkraft auf die bevorzugte URL, was deine Chancen auf ein besseres Ranking erhöht.
  3. Google hat eine begrenzte Menge an Crawl-Budget, das es für jede Website aufwendet. Wenn Google mehrere ähnliche oder identische Seiten crawlen muss, kann das Crawl-Budget für diese unnötigen Duplikate verschwendet werden, anstatt für wichtige Seiten deiner Website genutzt zu werden.
  4. Ohne Canonical Tags kann es vorkommen, dass Google nicht genau weiß, welche Seite die Hauptversion ist und welche Seiten ignoriert werden sollen. Das kann zu einer schlechten Indexierung führen, bei der möglicherweise nicht die relevantesten oder qualitativ hochwertigsten Seiten in den Suchergebnissen erscheinen.

Duplicate Content kannst du nie wirklich ausschließen. Wir haben schon so oft Redirection-Probleme erlebt und auch andersartiger Duplicate Content, der uns erst nach Crawling durch die SEO-Tools bewusst wurde. Daher meine Empfehlung: Lass für deine Seiten über dein CMS oder dein Framework automatisiert selbstreferenzierende Canonical Tags setzen. Es ist kein großer einmaliger Aufwand.

Ich hoffe, dieser Artikel ist für dich wie ein kleiner Leitfaden zu Canonical Tags & kanonischen URLs. Jetzt bist du in der Lage, Canonical Tags korrekt zu implementieren, um sicherzustellen, dass Suchmaschinen deine Seiten richtig verstehen und indexieren, was die Grundlage für bessere Rankings ist. Wenn du weitere Tipps für eine effektivere SEO-Strategie möchtest, liest gern dazu unseren Artikel.